Flugzeugträger Graf Zeppelin

Der Versailler Vertrag von 1919 beschränkte im wesentlich den Bau von deutschen Flugzeugen und Schiffen. Trotz des Vertrags entstand schon 1928 bei der Reichsmarine eine geheime Abteilung, die sich mit der Militärluftfahrt beschäftigte.
Eine ursprüngliche Idee eines Flugzeugkreuzers (vergleichbar mit der schwedischen Gotland) mit ca. 20 Flugzeugen am Achterdeck und großer Artillerie wurde schnell aufgegeben. So entstand im April 1943 der Entwurf eines großen Flugzeugträgers mit 15.000 t Verdrängung, Bewaffnung 6-203 mm (oder 9-150 mm Flak) und 60 Flugzeugen auf dem 180 in langen Flugdeck.
Die ersten Leitbilder für den deutschen Flugzeugträgerentwurf waren die britische Courageous und die japanische Akagi. Akagi durfte sogar von einer deutschen Kommission besichtigt werden. 1935 entstand ein Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland, der den Deutschen den Bau von Flugzeugträgern mit Totalverdrängung 38.500 t ermöglichte. Man schuf einen weitgehend eigenständigen Entwurf - einen Flugzeugträger mit leichtem Panzerdeck und unbedeckten Wänden der Flugzeughalle. Es erlaubte zwar die Zahl der Flugzeuge zu erhöhen, aber es war gefährlich während einer Bombardierung (s. britischen Flugzeugträger Victorious). Die geplante Bewaffnung bestand aus 16 Geschützen 150 mm und 12 Flak Geschützen 105 mm.
Zwei Voith-Schneider-Propeller am Enden des Schiffes ermöglichten den Übergang des Kielkanals, stabilisierten bei schwerem Seitenwind und waren behilflich beim Fest machen. Sie versicherten gute Steuerbarkeit bei Geschwindigkeit bis zu 12 Knoten und im Falle einer Turbinenpanne ermöglichten Sie die weiter Fahrt mit 4 Knoten.

Bildquelle - Deutsches Marinearchiv

Der erste Träger, vorläufig "B" genannt, wurde in Kiel bei der Germania Werft am 11. Februar 1935 bestellt. Der Bau wurde am 30. September 1936 begonnen. Am 16. November 1935 wurde den Deutschen Werken Kiel AG der Auftrag zum Bau des zweiten Flugzeugträgers "A" erteilt, aber erst am 28. Dezember 1936 konnte die Kiellegung vorgenommen werden. Der Bau der weiteren X" und "D" Träger wurde nie begonnen. Die Arbeiten an Träger "B" wurden verzögert, da sie von dem Bau der Kreuzer Prinz Eugen und Blücher abhängig waren. Schließlich wurde der Bau im September 1939 eingestellt und 1940 wurde der Rumpf verschrottet. Inzwischen wurde die Arbeit an Träger "A" fortgesetzt und der Stapellauf erfolgte am 8. Dezember 1938. Am 30. April 1940 wurden die Arbeiten an der Graf Zeppelin wieder eingestellt - die 150 mm Geschütze wurden ausgebaut und nach Norwegen gebracht, um dort die Küstenverteidigung zu verstärken.