Fischkutter

Ein schwerer Anfang.

Das 0riginalschiff war der Anfang des Schiffbaus auf der Warnemünder Warnowwerft. Es war der erste Auftrag von der Sowjetunion im Jahre 1946. Diesen für die damalige Zeit großen Auftrag für die Sowjetunion zu erfüllen, war eine große Bewährungsprobe für die Arbeiter dieser Werft.

Es mußten nicht nur die Kutter, sondern auch die Werft dazu gebaut werden. Dort, wo sich heute der volkseigene Betrieb "Warnowwerft" befindet, gab es damals nur ein Trümmerfeld der faschistischen Arado Flugzeugwerke und ein paar alte Schuppen der Bootswerft der Gebrüder Kröger. Am 3. Mai 1945 begannen fünf Männer mit Aufräumungsarbeiten. Werkzeuge und Material wurden aus den Trümmern geborgen und zusammengetragen, Am 18. August 1945 waren bereits 28 Mann beschäftigt. Diese ehemaligen Landarbeiter, Flugzeugbauer und Handwerker aus verschiedenen Berufsgruppen mußten erst zu Schiffsbauern ausgebildet werden.

Der Auftrag für die Sowjetunion wurde mit den Kuttern erfüllt und damit auch die Bewährungsprobe für die Schiffsbauer der Warnowwerft bestanden. Das war eine Grundsteinlegung für den DDR Schiffbau, der Weltruf besitzt.

Museumsexponat
Ein 17 Meter Kutter befindet sich im Hof des Meereskundemuseum Stralsund und ist zur Besichtigung aufgestellt. Dieser ausgestellte Kutter wurde auf der Volkswerft Stralsund in den Jahren 1948 bis 1949 gebaut.

Durch die Herstellung auf verschiedenen Werften und in unterschiedlicher Bauweise haben die Kutter unterschiedliche Abmessungen, sie differieren um einige Zentimeter. Man findet deshalb auch unterschiedliche Maßangaben. Auch die Aufbauten, Masten und Ausrüstungen waren verschieden, Dazu änderte sich das Aussehen der Kutter auf jeder Werftliegezeit, denn es mußte ja ständig modernisiert werden, Noch heute sind Kutter traditionelle Fangfahrzeuge des Nahbereiches und bilden mit den 18?m?Kuttem den Kern der DDR Küstenfischerei.

Einige interessante Details

Diese Kutter, wurden mit unterschiedlichen Motoren ausgerüstet. Die Kurrleinentrommel nimmt beim 17 m Kutter die 450m lange 10 mm starke Kurrleine auf. Die jahrliche Fangleistung beträgt im Durchschnitt 150t (Hering, Dorsch, Plattfisch, Sprottern. Die stählernen 18 m Kutter wurden vorwiegend exportiert. Die Zweitrommel Netzwinde mit 14,7kN Zugkraft wird über ein Getriebe vom Hauptmotor angetrieben. Auf jeder Trommel sind 300m 10 mm Kurrleine. Die jährliche Fangleistung beträgt 170 bis 200t. Beide Kuttertypen haben eine Stützbeseglung Die Besatzung ist im Vorschiff in einer Gemeinschaftskammer untergebracht,

Werften der 17 m Kutter

Yachtwerft Claus Engelbrecht Berlin (152 Komposit?Kutter), Bootswerft Rostock Gehlsdorf (34 Kutter), VEB Volkswerft Stralsund (38 Kutter), VEB Warnowwerft Warnemünde (18 Kutter), VEB Boddenwerft Damgarten (80 Kutter), Boots und Reparaturwerften Greifswald und Barth (22 Kutter) und weitere Werften (11 Kutter).

Seriengröße und Auftraggeber der 17m Kutter
355 Kutter, davon 226 Kutter für die UdSSR und 129 Kutter für die DDR.

Baujahre beider Typen
1946 bis 1956

Verwendungseigenchaft

Schleppnetzfischerei einzeln oder paarweise (Tuckfischerei), im Küstenbereich.

Hauptdaten der 17m Kutter
Länge über alles: 17,60m
Länge zwischen den Loten: 15,00m
Breite auf Spanten: 5,00m
Seitenhöhe: 2,38m
Tiefgang auf halber Schiffslänge: 1,54m
Deplacement: etwa 55t
Tragfähigkeit: etwa 10t
Antriebsleistung: 59, 73, 88, 103 kW
Dienstgeschwindigkeit: 8 bis 9kn
Aktionsdauer: 12 Tage
Bruttovermesser: 38,3 RT
Nettovermesser: 9,8 RT
Fischraumvolumen 27,8 m3
Wohneinrichtung für, 5 Personen

Literatur

Neumann/Strobel Köder zum Containerschiff", Verlag Technik, Berlin
"Warnov,werft gestern, heute, morgen?